„… Euroweb ist in letzter Zeit offenbar selbst häufiger auf Recht und Gesetz verwiesen worden. Inzwischen klagen bundesweit einige hundert Kunden gegen die Firmengruppe Euroweb, zu der auch die Firma Webstyle gehört. Der Nürnberger Anwalt Stefan Musiol, der allein 270 Kunden vertritt, bezeichnet die Geschäftspraktiken der Firmengruppe als „unseriös“ und „arglistige Täuschung“. Kunden würden im Verkaufsgespräch quasi kostenfreie Dienstleistungen versprochen, welche die Firma angeblich vor allem als Referenz nutzen wolle, für sie nach Unterzeichnung eines Vertrages dann aber doch mehrere tausend Euro verlange. Der Mitteldeutsche Rundfunk hat darüber bereits zweimal berichtet. …“
weiterlesen bei Marcus Jauer, Frankfurter Allgemeine Zeitung Feuilleton
Die Referenzkundenmasche
von RA Stefan Musiol
Eine Vertriebsmasche, bei der unwahr behauptet wird, man biete eine hochwertige Homepage gegen die Übernahme von Erstellungskosten an, dann aber Bestellformulare unterschiebt, über die sich tatsächlich Kosten von 6.000 – 15.000 Euro ergeben, halte ich für unseriös und unlauteren Wettbewerb.
Der Programmieranteil soll nach Angabe des Dienstleisters kostenfrei erfolgen, nur das auf vier Jahre festgelegte Hosting wäre mit „kleinen“ Gebühren zu bezahlen. Schon der Preisvergleich verrät aber, dass in die monatlichen Zahlungen von mindestens 100,- Euro die Programmierkosten satt einkalkuliert werden – hier wären die mageren Basis-Hostingleistungen sonst zehnfach überteuert. Ähnliche Gestaltungen sind von einer Sicherheitsfirma und für die Schaltung von Suchmaschinenwerbung bekannt.
Die Anbieter deklarieren das Vertragsverhältnis regelmäßig als Mietvertrag. Nach dem Vertragsinhalt ist die Gestaltung der Webseite nach Ablauf des Vertrags also nicht mehr nutzbar.
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