Holzofengate – die Täuschung mit der Klimaneutralität von Holzverbrennung

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riesiges Holzschnitzellager in Holzkraftwerk

Teil II – Warum kann die Verbrennung von Holz wie jede andere Verbrennung niemals „klimaneutral“ sein?

Quellenverweise und vertiefte Informationen zur Einführung über den Ratgeberartikel unter anwalt.de

von RA Stefan Musiol


Allgemeine Beiträge  zur Täuschung mit „Klimaneutralität“ der Verbrennung von Holz:


Die Forstwirtschaft, die Holzverbrennung offenbar als Profitmöglichkeit favorisiert, sowie die Holzverbrennungslobby zeigen sich den immer neu bestätigten wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht zugänglich. Wie in der gezeigten Werbung wird vor allem das Heizen mit Holzpellets mit entsprechenden, werbenden Darstellungen als modern, sauber, umweltfreundlich und sogar klimaneutral beworben.

Dabei zeigt vor allem der Zustand der Wälder, dass es keine weitere Chance für die komplexen Ökosysteme gibt, wenn klimaschädliche Holzverschwendung und ausdünnend-ausbeutende „forstwirtschaftliche“ Waldzerstörung mit Monokulturen oder sogar Flächenkahlschlägen nicht unmittelbar beendet werden.

Infolge der starken Ausbeutung der Wälder in Klimadürren mit Schneisen und Kahlschlägen, unter anderem für die starke Nachfrage nach Brennholz und Rohstoff für Holzpellets, stoßen die Wälder in Finnland erstmals mehr CO2-Äquivalente aus als sie binden können (Bericht taz). Das Ziel der Klimaneutralität wird damit unerreichbar. 

Auch die Erfassung der Wälder durch das Thünen-Institut erfasste für das Jahr 2020 nach zwei Dürrejahren erstmals eine Abnahme der Waldbiomasse in Deutschland. (Link destatis.de) Damit ist die Forstwirtschaft nach keiner Definition des gerne als Rechtfertigung bemühten Begriffs mehr „nachhaltig“.
Nur Biomasse, die im Wald tatsächlich überflüssig ist, kann als Bauholz, Möbelholz oder Kunststoffersatz in eine langzeitige, klimaschonende Kaskadennutzung eingebracht werden. Sofortverbrennung ist dagegen immer gleich mehrfach klimaschädlich, weil der Kohlenstoff ohne Berücksichtigung des Zeitrahmens für Rückbindung und der Klimafolgen für die Waldökosysteme den Treibhauseffekt über den Ausstoß mit CO2, Methan und Lachgas massiv verstärkt.

Der Widerspruch zwischen klimaschädlicher Holzverbrennung und Waldausbeutung und dem sinnentleerten und faktenfreien Framing von Brennholz „ökologischem“ und „erneuerbaren“ Brennstoff hat auch die Politik erreicht.
Führende Mitglieder der traditionell auch für Holzverbrennung werbenden Partei Bündnis-90/Die-Grünen, die auch mit der Holzverbrennungs-Lobby personell verbunden ist.
So heißt es in einem Positionspapier, das unter anderem von der jetzigen Bundes-Umweltministerin Steffi Lemke und vom jetzigen Bundes-Wirtschaftsminister Robert Habeck verfasst wurde:

„Während die Union gerne von Heimat spricht, stirbt der heimische Wald vielerorts, ohne dass die Bundesregierung dieses Problem tatkräftig und kompetent angeht. Die Bilder der Waldschäden im Harz, im Sauerland und an vielen anderen Orten in Deutschland sind alarmierend, denn wir brauchen die Wälder. Sie sind wichtige Wasserspeicher, Luftfilter, und Lebensraum für unzählige Pflanzen und Tiere. Sie sind die Lungen unseres Planeten und wichtige Verbündete beim Klimaschutz, denn sie können Kohlenstoffdioxid (CO2) schlucken….“

„… Nach mehreren Dürrejahren in Folge zeigt sich deutlich, dass unsere bestehenden Wälder vielerorts nicht gewappnet sind für die Folgen der Klimakrise. Nur noch ein Fünftel der Bäume in Deutschlands Wäldern ist noch gesund…. Gerade deshalb gilt es, den wertvollen Rohstoff möglichst effizient zu nutzen und insbesondere die  Kaskadennutzung zu stärken. Weder die energetische Nutzung noch kurzlebige stoffliche Holzverwendungen, etwa für Papier, Versandverpackungen und Einwegartikel entsprechen diesem Ziel.

Eine Verfeuerung von Holz in Kohlekraftwerken ist dagegen klima- und ressourcenpolitischer Irrsinn, der keine Förderung verdient. Denn die Holzverbrennung setzt in kurzer Zeit frei, was in vielen Jahrzehnten an  Kohlenstoffdioxid im Wald gespeichert wurde.“

Grünes Autor*innenpapier von Robert Habeck, Harald Ebner, Bettina Hoffmann, Oliver Krischer, Steffi Lemke und Lisa Badum 08.08.2021

Unter eben dieser auch neuen Bundesumweltministerin Steffi Lemke, in die vor allem waldschützende Umweltschutzverbände große Hoffnungen setzen, korrigierte auch das Ministerium die unter der SPD-Vorgängerin verbreitete, sachfremde Bewertung von Holzverbrennung zur Energieerzeugung als „klimaneutral“ mit den folgenden klaren Worten, denen insbesondere in ihrer klaren Logik nichts hinzuzufügen ist:

Frage des BMUV: „Ist Heizen mit Holz klimaneutral?“

Heizen mit Holz ist entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht klimaneutral. Die Holzverbrennung produziert neben Feinstaubemissionen auch CO2– und andere klimarelevante Emissionen wie Methan. Pro produzierter Wärmeeinheit sind die CO2-Emissionen sogar höher als bei fossilen Energieträgern wie Kohle oder Gas.

Der Idee einer klimaneutralen Energie, die aus Holz gewonnen wird, liegt der Gedanke einer nachhaltigen Waldnutzung zugrunde: Die Vorstellung ist, dass die CO2-Emissionen aus der Verbrennung durch die jährlichen Einbindungen von Kohlenstoff in Waldholz insgesamt ausgeglichen werden. Hierbei wird die vereinfachende Annahme getroffen, dass die durch den Wald erfolgenden Kohlenstoff-Einbindungen zum Ausgleich der CO2-Emissionen der Holzverbrennung zur Verfügung stehen. Diese Kohlenstoff-Einbindungen finden aber unabhängig von der Holzverbrennung statt und sollten besser zum Ausgleich anderer, nicht vermeidbarer CO2-Emissionen genutzt werden.“ – BMUV.de: Klimaauswirkungen von Heizen mit Holz

Andere Parteien wie vor allem CDU, CSU und Freie Wähler leugnen für die gewinnstrebende Holzverbrennungslobby dagegen weiter Tatsachen und blockieren jede Reform und Korrektur der Klimalügen als einer wesentlichen Grundlage der verunglückten „Energiewende“.


Tabelle Klimagasemissionen Heizsysteme EEB
https://eeb.org/wp-content/uploads/2021/09/Where-theres-fire-theres-smoke_domestic-heating-study_2021.pdf
KSE Pellets
https://www.kse-energie.de/fileadmin/user_upload/Layout/Dokumente/Pellets/KSE_Pellets.pdf

Schon nach kurzem nachdenken wird klar, dass diese Aussage nicht mit den folgenden, unumgänglichen Fakten in Einklang zu bringen ist:

  • Es gibt seit der Entwicklung vielfältiger Brennstoffe und Methoden zur Energieerzeugung keinen Zusammenhang zwischen dem Wachsen von Bäumen und Holzverbrennung mehr. Die Behauptung, Holzverbrennung wäre „klimaneutral“ möglich, basiert auf diesem künstlich zur Werbezwecken hergestellten Scheinzusammenhang und ist rein unsinnig.
  • Jede Verbrennung erzeugt CO2, ein immer gleiches Molekül aus zwei nach einer Verbrennung verbundenen Elementen: Kohlenstoff und Sauerstoff. Woher das Molekül stammt, ist also für die Klimabilanz zwingend logisch ohne jede Relevanz. Für das Klima zählt nur die ausgestoßene Menge.
  • Bäume wachsen nicht besser, weil andere verbrannt werden. 
    Der massive Holzbedarf für Verbrennung im Umfang der Hälfte des Holzeinschlags im Inland schadet aber den Waldökosystemen massiv. Biomasse, die dort zur Bewältigung der Klimawandelfolgen als Schattenspender und Wasserspeicher, sowie Nahrung für Pilze dringend benötigt wird, fehlt.
  • Holzheizungen stoßen bei optimaler Verbrennung 60% mehr CO2 pro Wärmemenge aus als Erdgasheizungen. Meist ist der Ausstoß doppelt so hoch. Wegen der verursachten Waldschäden mit Entweichen von CO2 aus den Böden rechnet die Wissenschaft mit einem mehrfachen Ausstoß. Es wäre also bereits besser, Wälder in Ruhe wachsen zu lassen und stattdessen Erdgas zu nutzen.
  • Werbung und Subventionen für Holzverbrennung bremsen tatsächlich als klimaneutral zu bezeichnende Heizungen aus Wärmepumpen, die mit Solar- und Windstrom betrieben werden, aus: ein weiterer Schaden aus der Förderung der steinzeitlichen Technologie für den Klimaschutz.

Holzverbrennung fördert also gleich Mehrfach die Anreicherung von CO2 in der Atmosphäre und beschleunigt die Klimakatastrophe.  




Prof. Dr. Wolfgang Lucht, Physiker,
Abteilungsleiter
Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
Erstunterzeichner des offenen Briefes an die internationale Politik
zur Klimaschädlichkeit von Holzverbrennung.
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BMUV Heizen mit Holz

Der große Bluff

Die EU propagiert Holzverbrennung in Kraftwerken als klimaneutrale Form der Energiegewinnung. Doch das Gegenteil ist der Fall.

(Link zu nabu.de)

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zum Ratgeberartikel

Für einen schnellen Überblick über die Thematik können Sie zunächst den verkürzten Ratgeberartikel lesen:

zum Ratgeber unter anwalt.de

Die Lobby Pro-Holzverbrennung und ihre Legenden

Fragt man nach, warum gerade Holzverbrennung trotz des massiven CO2-Ausstoßes „klimaneutral“ sein soll, erhält man in aller Regel die eher platte „Feststellung“, dass ja nur das wieder ausgestoßen würde, was der Baum vorher bei seinem Wachstum gebunden hätte. Es läge ein geschlossener „Kreislauf“ vor.

Doch das ist aus den genannten Gründen genauso unlogisch, wie wissenschaftlich längst widerlegt. Denn Bäume wachsen nicht besser, wenn andere verbrannt werden und Wälder binden auch nicht mehr CO2, wenn sie für höheren Holzbedarf ausgedünnt werden – im Gegenteil:

  • Bäume wachsen nicht besser, wenn andere verbrannt werden. Es gibt keinen klimalogischen Zusammenhang zwischen der CO2-bindenden Herstellung des Naturstoffs Holz und der klimaschädlichen Verbrennung anstelle einer natürlichen Nutzung als Biomasse für die Ökosysteme.
  • Nutzt man mangels Sonne oder Ökostrom für Wärmepumpen die dann effektivste Brennstoffquelle, spart man gegenüber Holzverbrennung mindestens 30% Co2 ein, ohne Berücksichtigung der möglichen CO2-Einsparung bei Verwendung von Holz statt Kunststoff oder CO2-schleuderndem Beton z.B. beim Innenausbau in Häusern durch Betonersatzstoffe auf Holzbasis.
  • Außerdem haben Wälder unverzichtbar wichtige Auswirkungen auf das Mikroklima und den Wasserhaushalt. Nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind sie umso gesünder, je dichter sie wachsen können (s. Naturwälder während der letzten Dürreperiode im Vergleich zu den ausgedünnten Nadelholz-Plantagen)

Dies bestätigt auch die seröse Wissenschaft in ihren Befassungen mit dem Thema:

Die gut organisierte und vernetzte Lobby der Pellets und Pelletöfen produzierenden und vertreibenden Unternehmen verweist gerne auf die bei vielen Unternehmen nach objektiven Quellen tatsächlich richtige Behauptung, dass nur Reste wie Sägespäne aus Holzwerken und bei der Baumpflege anfallendes Holz zur Pelletproduktion  oder für die „gemütlich-lokalen“ Holzschnitzel-Heizkraftwerke genutzt würden. Gerne werden allerdings auch Schadbäume verfeuert oder auch Bäume, die nach der Ideologie mancher staatlicher Forstunternehmen im Wald „stören“.

Damit hat es die Lobby erreicht, dass inzwischen jährlich eine Holzmenge im Umfang des halben Holzeinschlags hierzulande hochsubventioniert verbrannt wird: In privaten Haushalten (Holzöfen, Pelletheizungen) und anderen Kleinfeuerungen (lokale Heizkraftwerke) und Großfeuerungen (Verbrennung in Großkraftwerken).

Irreführung mit dem Argument der „Sowieso-Freisetzung“ von CO2 von „ungenutztem“ Totholz

Würde man die Biomasse nicht in dieser Weise verwerten, würden dies „Abfälle“ und Totholz quasi sinnlos in der Natur verrotten und damit das gespeicherte CO2 sowieso freisetzen.
Dass diese Legende nur als wissenschaftsfremd bezeichnet werden kann, zeigt an sich jeder Spaziergang in einem vertrauten Wald. Dort kann man beobachten, wie Totbäume und selbst das schon langzeitig am Boden liegende Kohlenstoffgerüst des Totholzes über Jahrzehnte dort verbleibt und von Pilzen und Flechten als Lebensraum genutzt wird.

Außerdem wissen es alle besser, die mit Kompostierung den Kohlenstoff aus organischem Material in selbst erzeugter Komposterde binden und damit den Boden anreichern und wieder Nährstoffe für die Pflanzen liefern. Würde das CO2 dort nicht ganz überwiegend gebunden, wäre die Komposterde nutzlos.

Wie wichtig das im Wald belassene Totholz für das Ökosystem ist und dass es CO2 noch um ein Vielfaches länger speichert als über die Nutzung in Möbeln und anderen langlebigeren Gebrauchsgegenständen, hat die Wissenschaft längst bewiesen.

Es wäre also in jedem Fall klimaschonender, Sägespäne und Schnittholz zu kompostieren und Naturflächen damit zu renaturieren oder bestehende Pflanzungen zu stabilisieren und damit gleichzeitig die Klimabilanz tatsächlich zu verbessern. Lockerer, humoser Boden nimmt auch leicht Wasser auf und kann Wälder wie Pflanzungen in Städten vor Trockenheit  bewahren. So wird nicht nur das Atmosphärenklima, sondern auch das lokale Mikroklima geschützt.

Stattdessen werden Wälder nicht nur kahlgeschlagen, sondern zur angeblichen Bekämpfung von Schädlingen abgeräumt. Dabei ist dies nach Expertenmeinung völlig untauglich, weil insbesondere Borkenkäfer aus den abgestorbenen Bäumen keinen Nutzen mehr ziehen. Es geht also nur um Profit aus der geförderten Verbrennung jeglicher Biomasse.

„Nach Analysen von Jochem et al. (2020 und 2021) werden allerdings rund 40 % des Brennholzeinschlags nicht erfasst und fehlen daher in vielen Bilanzen; dazu gehören auch die privaten Einschläge (Abb. 9).“

Die angeblich wachstums- und CO2-bindende Verjüngung von Wäldern

Das systematische Ausdünnen der Wälder wird von der Forstlobby zudem mit der Behauptung gerechtfertigt, jüngere, nachwachsende Bäume würden mehr CO2 binden. Auch diese Legende widerlegt an sich schon jeder Baumquerschnitt mit Jahresringen. So wachsen alte Bäume bekanntlich massiv „in die Breite“ und binden deutlich mehr CO2 als die schmaleren, jungen Bäume.

Der mit Abholzung angeblich feststellbare „Wachstumsschub“ ist tatsächlich als „Rechenfehler“ in Studien und falschen Datengrundlagen auch wissenschaftlich widerlegt worden:

„Die Bedeutung von Wäldern für den Klimaschutz liegt in ihrer Funktion als Kohlenstoffspeicher und -senke. In der  Wachstumsphase entnehmen Wälder in großen Mengen CO2 aus der Atmosphäre und speichern es langfristig in der Biomasse (Holz) und im Boden (unter anderem Gleixner et al. 2009, Luyssaert et al. 2008, Meyer et al. 2021, Nord-Larsen et al. 2019).“

Allerdings nimmt die Speicherleistung durch die Zerstörung von Waldflächen und die Übernutzung der Wälder ab. Der wichtigste Treiber ist die zunehmende thermische Verwertung von Holz (Brennholz, Hackschnitzel) (unter anderem UNEP 2020, UN 2021).“

„Bei Übertragung der Berechnungsmethode in Schulze et al. (2020 a) auf die ungenutzten Waldflächen im Hainich errechnet sich aus dem Vorratszuwachs von 8,6m³ pro ha und Jahr eine CO2-Senke von 8,0 t CO2-Äquivalenten pro ha und Jahr. Da keine Nutzung erfolgt, ergibt sich eine mittelfristige Klimaschutzleistung der Wälder im Hainich, die sogar um den Faktor 2,5 höher ist als der CO2-Mitigationseffekt durch Wirtschaftswälder von 3,2–3,5 t CO2-Äquivalenten pro ha und Jahr, wie von Schulze et al. (2020 a) inklusive Substitutionseffekte ermittelt.
Es wird somit deutlich, dass die Diskussion um die Klimaschutzleistung von Wäldern teilweise auf falscher Datengrundlage geführt wird.“ 


Das Glaskuppel-Argument der Waldeigentümer/innen vom „eigenen Wald“

Kaum kommentierbar ist das trotz seiner Absurdität immer wieder bemühte Argument von Waldbesitzenden, sie dürften sich ja Holzverbrennung erlauben, weil „mein Wald das CO2 ja wieder bindet. Da wächst mehr als ich verfeuere„.  Ein Argument wäre das, allerdings nur, wenn über dem Wald eine Glaskuppel gebaut wäre, so dass auch die Atmosphäre über dem Wald und dem Holzofen ganz dem Waldbesitzer „gehört“ und nur das von ihm und seinem Holzofen ausgestoßene CO2 bindet.
Tatsächlich ist Verbrennung nie CO2-neutral oder „klimaneutral“ möglich, solange global mehr CO2 ausgestoßen als gebunden wird. 
Die Sichtweise ist zudem, weil natürliche Ressourcen immer der Allgemeinheit „gehören“. Deswegen darf kein Wald willkürlich zerstört werden.

Dass die Behauptung der „Klimaneutralität“ aber selbst unter der Glaskuppel falsch wäre, wird hier anschaulich an dem Vergleich mit einer Erdölheizung gezeigt, die sich auch im abgeschlossenen System logisch „klimaneutraler“  als die Holzheizung verhält:

Dass der Fehler schon 2012 offiziell erkannt wurde und seitdem beharrlich ignoriert wird, beziehungsweise selbst Fachministerien wie das Bundesumweltministerium die widerlegte Neutralitätslegende über Holzverbrennung weiter verbreiten, beweist die tief verankerte Systematik der Irreführung.

Der Kreislauf ist auch biologisch eine CO2-Sackgasse in der Atomsphäre

Klar wird aus allen wissenschaftlichen Studien, dass die eindimensionalen Argumente, mit denen die Klimaneutralität von Holzverbrennung befürwortet werden sollen, insgesamt nichts mit der ökologischen Realität zu tun haben können.
Werden die Ökosysteme überlastet, gehen alle Maßnahmen „nach hinten los“ und es entweicht CO2 aus den ausgenutzten Böden, wo sich die eigentlichen Kohlenstoffspeicher der Ökosysteme befinden. Statt Entnahmen muss die Holzbiomasse also in den Wäldern verbleiben, um eine Schädigung, insbesondere durch Austrocknung der Böden zu verhindern.

Die Argumentation vom „Kreislauf“ übersieht  zudem, dass Pflanzen, also auch Gräser, auch immer CO2 aus den Böden aufnehmen. Werden sie verbrannt, landet es in jedem Fall als Überschuss in der Atmosphäre. Bäume enthielten bis zu 40% Kohlenstoff, den sie aus Böden aufgenommen hatten. So können sich Bäume versorgen, wenn ihre Eigenproduktion von Zucker gestört ist:

„Die Untersuchung der Wurzeln der umliegenden Bäume zeigte: Der markierte Kohlenstoff der jeweils behandelten Fichte tauchte schließlich auch bei ihnen auf. Bis zu 40 Prozent des Kohlenstoffs in den Wurzeln kann von einem Nachbarbaum stammen, ergaben die Analysen. …. Den entdeckten wechselseitigen Transport großer Kohlenstoffmengen zwischen nicht verwandten, erwachsenen Baumarten bezeichnen die Biologen als „sehr überraschend“. Ihnen zufolge stellt die Entdeckung die Individualität des Baums in Bezug auf seinen Kohlenstoffhaushalt nun infrage und lässt den Wald mehr als eine Einheit erscheinen: „Der Wald ist offensichtlich mehr als nur die Summe von Bäumen“, resümiert Körner das Ergebnis.“

Die chemisch und ökonomisch ineffiziente Holzverbrennung wird allenfalls durch Subventionen  und Steuervorteile „wirtschaftlich“ möglich – Bundeswirtschaftsminister und Bundesumweltministerin für Ende der Subvention von Kraftwerksverbrennung

Häufig wird angeführt, dass jedenfalls für Holzpellets oder für die massiv CO2-ausstoßende Verbrennung von Holz in Großkraftwerken nur Altholz, sog. „Abfälle“ aus „Baumpflege“ sowie Holzreste verwendet würden. Dabei beweisen schon einfach über Google-Maps abrufbare Luftbilder von Holzkraftwerken und die riesigen Stapel aus Baumstämmen das Gegenteil.

Angesichts der Holzknappheit und steigender Preise wären Holzkraftwerke ohne Subventionen nicht wirtschaftlich. Trotz der Subventionen haben Energieversorger die Planung neuer Holzkraftwerke verworfen und sogar schon Kraftwerke mangels Rentabilität stillgelegt.

Dass eine offensichtlich in jeder Hinsicht sachwidrige Förderung insbesondere bei fortschreitendem Klimawandel und absterben der Waldplantagen als „Rohstoffquelle“ selbst mit den massivsten Aufwendungen für irreführende Lobby-Propaganda nicht mehr lange fortgesetzt werden kann, haben etliche besser informierte Energieerzeugungsunternehmen schon erkannt. So sagte der Energieversorger „eins energie“ den Bau eines Holzkraftwerks in Chemnitz ab, das nach eigenen Angaben nicht weniger als 80.000 Tonnen des ineffizienten Brennstoffs pro Jahr verheizen sollte. In Zwickau wird nach Pressemeldungen ein schon in Betrieb gegangenes Kraftwerk wieder abgebaut.

Auch in Siebenlehn wurde der Bau eines Holzkraftwerks nach einer Meldung des Mitteldeutschen Rundfunks zum Subventionsgrab.

Dennoch wird in Cuxhaven trotz verfügbarer, maximaler Windenergie unter Führung eines CDU-Lokalpolitikers, der gleichzeitig Geschäftsführer der Betreibergesellschaft sein soll, ein Holzkraftwerk gebaut, das Bäume aus Wäldern in Skandinavien verfeuern soll.

Emissionen: Wie in Kapitel 3 beschrieben, weist Holz eine ähnlich hohe Kohlenstoffintensität wie Kohle auf, durch den niedrigeren Brennwert wird jedoch mehr Biomasse benötigt, um dieselbe Menge an Strom zu erzeugen. Im direkten Verbrennungsprozess entstehen durch die Nutzung von Holz und der resultierenden höheren spezifischen Emissionen somit in Summe mehr Emissionen als durch die Verbrennung von Kohle als Energieträger. Wie bereits erwähnt, muss ein Großteil des Holzes importiert werden, wobei ebenfalls Emissionen ausgestoßen werden.

Nach A. Stephenson, Life cycle impacts of biomass electricity in 2020, 2014. [Online]. Verfügbar unter: https://www.biomassmurder.org/docs/2014-08-29-beac-life-cycle-impacts-of-biomass-electricity-in-2020-english.pdf  fallen 25 % der bei der Verfeuerung von Holz ausgestoßenen CO2-Emissionen auf die Herstellung sowie den Transport zurück.

In einer geradezu umweltfeindlicher Ignoranz des letzten Jahrhunderts wird dabei verkannt, dass Wälder keine wie Äcker beliebig nachwachsenden Holzlager sind, sondern die Ökosysteme die Biomasse dringend zur Speicherung von Wasser, als Lebensraum für Pilze als Nährstofflieferanten für Bäume und Nützlinge benötigen. Ein „aufgeräumter“ Wald ist krank.

„Aber auch die Forstverwaltung von Lübeck hat schon seit Jahrzehnten erkannt, dass etwas gewaltig schief läuft in den öffentlichen Wäldern, und deshalb auf naturnahe Bewirtschaftung umgestellt. Daran orientieren sich mittlerweile auch andere Städte, etwa Göttingen oder die kleine Eifelgemeinde Wershofen.“ (Link zu Artikel in der Zeitschrift GEO; „Unser Wald ist nicht in guten Händen“ – Peter Wohlleben im GEO-Interview )


Es ist offensichtlich, dass die seit 2018 abgeholzte Menge an Holz in den gesunden Naturwäldern nicht gleichzeitig nachwachsen konnte. Der gleichzeitig massiv ansteigende CO2-Ausstoß mit Holzverbrennung, die sogar im ganz großen Stil in Kraftwerken betrieben wird, kann daher nur ein immenser CO2-Kredit in der Atomsphäre sein, der nur durch ein entsprechend immenses Wiederanwachsen der Waldgebiete ausgeglichen werden könnte.

Die angeblich nur verwendeten Mengen von „Restholz“ und angeblich notwendiger „Durchforstung“ der Wälder sind schon nach den vorliegenden wissenschaftlichen Nachweisen falsch. Die Selbstnutzung aus Privatwäldern wird nicht erfasst.

Dies ist aber angesichts des Zustands der Kahlschläge und fortlaufender Misserfolge beim Anpflanzen fremder Baumarten aus anderen Klimaregionen weder absehbar, geschweige denn dass ein Ausgleich vor dem Erreichen der wesentlichen Kipppunkte der Klimasysteme, wie einem Abschmelzen des Polareises möglich erscheint. Vielmehr müsste ja eine vollständige Klimawende auch nach den bindenden internationalen Vereinbarungen noch bis zum Jahr 2050 abgeschlossen sein. Jeder weitere CO2-Ausstoß verringert das Restbudget, ohne dass man logisch auf ein (theoretisch denkbares) Nachwachsen des Waldes ab 2050 verweisen könnte.

Wegen dieser logisch zwingenden Gründe appellierten schon im Jahr 2018 nicht weniger als 800 Wissenschaftler/innen praktisch aller namhaften internationalen Klima-Forschungsinstitute dringlich in einem offenen Brief an die EU-Kommission, der Holzverbrennung und fortschreitenden Waldzerstörung dafür sofort Einhalt zu gebieten und vor allem die staatlichen Fehlsubventionen für Holzverbrennung zu untersagen.

Nachdem wir einige über die tatsächlichen, wissenschaftlich belegten Fakten aufgeklärt hatten, löschte ein Betrieb nicht nur die gesamte Werbung für Holz- und Pelletöfen, sondern nahm sogar sofort jegliche Holzheizungen aus seinem Produktprogramm – die wohl nicht nur einzig verantwortungsvolle, sondern auch geschäftsstrategisch richtige Entscheidung



Auswirkungen der Nachfrage auf andere Staaten – Osteuropa / Skandinavien und Übersee

Die steigenden Holzimporte für Verbrennung in der EU schädigen Ökosysteme auch auf anderen Kontinenten:

Das ZDF berichtete am 16.12.2021 wieder über die Aktivitäten der Holzmafia aus Forstunternehmen und Handel in Rumänien, die für Exporte weiter illegal Wald abholzen und versuchen, die Berichterstattung darüber mit Gewalt zu unterdrücken.

Die Pelletindustrie beklagte im Sommer 2022 selbst, dass ihr Holzimporte im Umfang von 3,2 Mio. Tonnen aus der Ukraine und Russland für die hiesige Produktion fehlen (Link zu pelletshome.com). Davon abgesehen beklagt man die gestiegenen Kosten für fossile Brennstoffe, die für das Trocknen des verarbeiteten Holzes eingesetzt werden.



Staatssekretär Bareiß bei der Pelletlobby
Tweet Simone Peter für Holzheizungen

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Ist eine Werbung mit „umweltfreundlich“, „nachhaltig“, „klimaneutral“, „sauber“ für Holzverbrennung legal und welche Folgen kann diese Irreführung haben?

 

Wenn Holzverbrennung als „klimaneutral“, „nachhaltig“ oder sogar „umweltfreundlich“ bezeichnet wird, verschweigt dies den bei der Verbrennung gegenüber der alten Ölheizung noch erhöhten CO2-Ausstoß und den erhöhten Ausstoß von Schadgasen und Feinstaub.

Die Angaben, die auch jeder Handwerksbetrieb auf Anforderung aktiv beweisen müsste, sind aus den genannten Umständen sogar offensichtlich falsch und irreführend.

Seit den zahlreichen Dieselgate-Verfahren und den maßgeblichen Entscheidungen des Bundesgerichtshofs ist aber auch bekannt, dass die Auswirkung einer Kaufsache auf die Umwelt längst keine irrelevante Nebensache mehr ist.

Hier verteidigten sich VW & Mercedes und Co. vergeblich mit dem Argument, dass die irregeleiteten Käufer/innen keinen finanziellen Nachteil hätten, wenn das Fahrzeug nach einem Software-Update trotz der beim Kauf irreführenden oder irreführend unterlassenen Angaben zum Schadstoffausstoß weiter nutzen könnten. Die Abschaltvorrichtungen sorgten bei den Reinigungssystemen Dieselmotoren bekanntlich sogar zu einem zunächst geringeren Kraftstoffverbrauch als der Regelbetrieb.

Dennoch scheiterten die Hersteller mit ihrer Ausrede bekanntlich in den bis zum Bundesgerichtshof geführten Verfahren.

Mangelfolgen und Mangelfolgeschaden

Wer nachweislich in dieser Weise irregeleitet bestellt, hat nach dem Gesetz wie bei einem mit Abschalteinrichtungen manipulierten Diesel-PKW die Wahl, die Heizung zurückzugeben und / oder bei konkretem Schadenseintritt Schadensersatz zu verlangen.

Denn ein Holzofen, eine Pelletheizung oder ein Hackschnitzelofen ist immer auch mit einem rechtlichen Mangel behaftet, wenn sein Betrieb irreführend als „klimaneutral“ möglich oder als „grün“, „umweltfreundlich“, „ökologisch“ dargestellt wird und damit über maximale CO2-Ausstoß der Holzverbrennung aktiv irregeleitet wird. Aber auch die Verletzung der aktiven Aufklärungspflichten zu dem Umfang des Schadstoffausstoßes und seinen möglichen gesundheitlichen Folgen, insbesondere bei empfindlichen und schon atemwegserkrankten Personen im Haushalt und in der Nachbarschaft ist ein klarer Mangel. Es drohen unmittelbar Gebrauchseinschränkungen durch Nachbarklagen – auch wenn die Anlagen prinzipiell gesetzeskonform sind und eingebaut wurden.

Dabei explodiert infolge der staatlichen Fehlsubventionierung und der auch durch sie angeheizten Ausbreitung der Holzheizungen und Holzkraftwerke nicht nur die Nachfrage. Zwar kündigt die Pelletindustrie bereits an, ihre Produktion in Europa, die sich bereits im Bereich von X Millionen Tonnen bewegt noch weiter extrem zu steigern. Dass dies nicht funktioniert, zeigen die aktuell mit dem Gaspreis entsprechend explosionsartig ansteigenden Preise für Holzpellets und Brennholz, das regional überhaupt nicht mehr verfügbar ist.

Den Umfang dieser Entwicklung konnte zwar niemand voraussehen, allerdings ist es die logische Folge einer Ausbeutung der schon durch Klimaveränderungen geschädigten Plantagen und Nadelbaum-Monokulturen anstelle ihrer Renaturierung mit dicht nachwachsenden Laubbäumen.

Mit einem Anteil von 80 % geschädigten Bäumen in deutschen Wäldern ist Holz generell eine in jedem Fall absehbar immer knapperen Ressource. Nur überflüssig anfallendes Rundholz kann für den gleichzeitig forcierten, klimaschonenden Wohnungsbau unter Ersatz von CO2-intensivem Zement zumindest verstärkt im Innenausbau eingesetzt werden und außerdem Kunststoffe in Möbeln, Fahrzeugen und Gebrauchsgegenständen ersetzen. Eine Übergehung dieser Kaskade durch Verbrennen von Sägespänen oder nachweislich auch ganzen Bäumen in Holzkraftwerken oder der Pelletindustrie stünde dem klar entgegen.

Dabei hat die internationale Klimawissenschaft die EU schon 2018 dringend aufgefordert, die Ausbeutung der Wälder als unserem ganz wesentlichen „System“ der Bindung von CO2 einzudämmen. Sie hatten berechnet und in ihrem Brief mitgeteilt, dass für eine Steigerung der weltweiten Holznutzung um nur 3% die Einschläge in Wälder verdoppelt werden müssten (Link zu pdf des Offenen Briefs an die EU-Kommission).

Über diese Umstände und das nahende Ende jeder Waldausbeutung konnten sich Hersteller- und Handelsunternehmen genau wie die Anbieter von Brennholz und Holzpellets als Brancheninsider seit dem ersten und heftigsten Dürrejahr 2018 sehr gut informieren. Seit 2019 kann man überall in Wäldern massenhaft absterbende Nadelbäume auch als Laie erkennen. Die Waldwege waren insbesondere in der schlimmsten Dürrezone zwischen Münsterland über Teutoburger Wald und Harz vor allem in Höhenbereichen an Südhängen unter Bergen von Nadeln der absterbenden Fichten und Kiefern begraben.

Die Waldzustandsberichte sind alarmierend.

 

Das Deutsche Zentrum für  Luft und Raumfahrt stellte schon im vergangenen Jahr unter Auswertung von Satellitendaten aus dem Zeitraum Januar 2018 – April 2021 nach eigenen Angaben einen alarmierenden Baumverlust in den deutschen Wäldern fest (Link zu Bericht).

Das statistische Bundesamt vermeldete nach einer ersten Abschätzung des Thünen-Instituts erstmals sogar einen Rückgang der Waldbiomasse im zuletzt erfassten Jahr 2020. Das Institut prüft den Zustand der Wälder und erstellt aus den Ergebnissen die Waldzustandserhebungen für die Bundesregierung erstellt.

Nach einer im Juli 2022 mit der Meldung „Auf dem Weg zum entwaldeten Planeten“ von der Universität Kassel  und dem WWF vorgestellten Studie übersteigt der globale Holzverbrauch die nachhaltige Erntemenge deutlich. Und daran ist der Verbrauch hierzulande mit dem Doppelten des globalen Durchschnitts einer der Hauptverursacher. Es gibt also mit dem anhaltenden Verbrauch keinerlei Veranlassung, aus diesem Land mit dem Finger auf andere Staaten zu zeigen und gleichzeitig den Holzofen anzuschüren:

„Besonders die energetische Nutzung von Holz, also zum Heizen und zur Energieerzeugung, frisst ein massives Loch in die Waldbestände“, sagt Dr. Susanne Winter, Programmleiterin Wald beim WWF. 

Die Staaten müssen allein deshalb der Ausbeutung von Wäldern und damit der Produktion zwingend Grenzen setzen, um eine weitere Zerstörung der Lebensgrundlagen Luft, Wasser, lebenswertes Mikroklima, Biodiversität (Artenschutz), globales Klima und des Waldkulturerbes einschließlich der Tourismus- und Naherholungsgebiete zu verhindern.

Die längst überfällige Korrektur der deshalb schon immer gemeinschädlichen Fehlsubventionen wurde auch eingeleitet und die nicht logisch haltbare Einstufung von Holzverbrennung als „nachhaltig“ durch das EU-Parlament eingeschränkt. Zwar scheiterte noch der Antrag der grünen Fraktion, Abholzungen im Wald auch in der EU generell als nicht nachhaltig einzustufen. Die Fraktion der EVP, darunter die Abgeordneten der deutschen Union aus CDU und CSU  stimmten nur für eine Deckelung des Holzverbrauchs auf hohem Niveau und ein Zurückfahren der Subventionen. Vor allem CSU und Freie Wähler waren aber selbst damit nicht zufrieden (Link zu BR). Dabei lebt gerade der Tourismus in Bayern ganz wesentlich von gesunden Wäldern und intakten Waldökosystemen, nicht von deren Ausbeutung und letztendlicher Zerstörung unter den Klimaveränderungen. 

Damit müssen neben dem Einschlagstopp in Naturwälder weitere nationale ordnungs- und steuerpolitische Maßnahmen folgen, um den Bedarf einzudämmen.

Neue Erkenntnisse zur Dimension und Schädlichkeit von Holzrauchimmissionen (Feinstaub / Schadgase) in Wohngebieten erfordern zudem eine unverzügliche Eindämmung der Holzverbrennung und Betriebseinschränkungen.

 

Überfällige Sofortmaßnahmen zum Gesundheitsschutz müssen sehr kurzfristig zu unmittelbaren Betriebsverboten für Luxuskamine oder der Verpflichtung zur Nachrüstung mit Feinstaubfiltern und Katalysatoren gegen die gefährlichen Schadgase wie unter anderem den bekannten Stickstoffoxyden bekannt toxischen „Dieselgiften“ und zusätzlich krebserregenden Dioxinen, Furanen und Alkaloiden führen. Sofortmaßnahmen der direkten Eindämmung der Holzrauchemissionen zum Gesundheitsschutz, die wir gemeinsam mit Herrn Prof. Dr.-Ing. Achim Dittler, Institutsleiter und Leiter der Arbeitsgruppe Gas-Partikel-Systeme des KIT Karlsruhe erarbeitet haben können Sie in Teil 4 des Ratgeberartikels nachlesen (Link zum Ratgeberartikel unter anwalt.de). Auch daraus können sich unmittelbar Haftungsansprüche gegen Hersteller- und Handelsunternehmen ergeben, die nicht auf den Schadstoffausstoß der Geräte und seine Wirkungen hingewiesen haben.

Hinweise zu Gesundheitsschäden sowie Schadensersatzforderungen bei Brandunfällen finden Sie in Teil 1 der Quellensammlung und dem Ratgeberartikel bei anwalt.de.

Zusammenfassendes Ergebnis der Quellenauswertung

Die Rechtfertigung der Werbeaussagen „klimaneutral“ und „nachhaltig“ ist logisch gescheitert, Schäden für ganze Ökosysteme und die massive Verschlechterung des lokalen Mikroklimas werden damit ausgeblendet:

Während umweltgerecht erzeugte Biomasse aus Stroh oder Hanf tatsächlich jährlich nachwachsen kann und so bei Verbrennung für Wärmeenergie insofern durchaus von „Nachhaltigkeit“ gesprochen werden kann, braucht ein für einen gefällten Baum nachwachsender mindestens 50 Jahre, um wieder eine angemessene Größe zu erreichen und das mit seiner Verbrennung in wenigen Monaten ausgestoßene CO2 wieder zu binden. Ganz logisch bindet ein nachwachsender Baum in den ersten 20 Jahren praktisch keinen Kohlenstoff, der ganz einfach an dem Gewichtsanteil messbar ist.

Auch die Angabe „nachhaltig“ wäre also nur sachlich richtig, wenn entweder nur recyceltes Altholz verbrannt wird oder das verwendete Holz auch lokal, also zumindest bundesweit in einem derartigen Überfluss anfiele, weil Bäume von selbst umfallen oder gefällt werden müssen, ihre Biomasse auch für den Wald überflüssig, also nicht ökologisch nutzbar wäre und auch für eine Nutzung ohne völlige CO2-Freisetzung in Möbeln und nach Nutzung kompostierter Zellstoffe kein Bedarf vorhanden ist.

Die Realität sieht natürlich offensichtlich anders aus:

So wird Brennholz mittlerweile in großen Mengen importiert. Schon für Holz als Baustoff besteht massiver Mangel. Die Preise explodieren geradezu. Zudem sterben wesentliche Anteile der heimischen Waldgebiete, vor allem die empfindlichen Plantagen aus angepflanzten Nadelbaum-Monokulturen, infolge der fortschreitenden Klimaveränderung ab. Die Wissenschaft bezweifelt daher, dass der deutsche Wald in Trockenzeiten per Saldo überhaupt CO2 bindet. Der deutsche Wald ist überwiegend krank. Durch die weitere Austrocknung nach dem Absterben der Plantagen und Kahlschlägen entweicht zudem massiv CO2 aus den Böden.

Deswegen entlarven sich auch die künstlichen Baumanpflanzungen als „Kompensation“ für die Zerstörung von Urwäldern und Naturwäldern sowie CO2-Ausstoß in der Regel als Mogelpackungen, weil keine Renaturierung von Ökosystemen erfolgt. Stattdessen nur durchgeführte künstliche Anpflanzungen gezüchteter Setzlinge scheitern daher häufig oder sind sogar schädlich für bestehende Ökosysteme:

An einer naturwissenschaftlich angeleiteten Renaturierung der Wälder und Moore anstelle einer pseudowissenschaftlich-forstwirtschaftlichen führt also kein Weg vorbei. Nur eine dem angepasste Nutzung kann als berechtigt als „nachhaltig“ bezeichnet werden. Zertifikate ohne wissenschaftlichen Hintergrund sind nicht vertrauenswürdig und können keine Rechtfertigung für Werbeaussagen sein. 

Holzverbrennung in jeglicher Dimension und Art kann keinerlei Zukunft im Zeitalter der Klimakatastrophen, deswegen fortschreitender Dürre und des unmittelbar lebensbedrohenden Artensterbens haben.

Euractiv-Bericht Explodierende Holzpreise

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DLR Satellitenauswertung Deutscher Wald
BMEL Bericht Waldzustand 2021

Verschwiegene Gesundheitsgefahren und Sicherheitsrisiken mit Holzöfen und Pelletheizungen

Ausführliche Informationen zu den massiven Gesundheitsgefahren durch Feinstaub und Schadgase beim Betrieb von Holzheizungen finden Sie in Teil I

zur erläuterten Quellensammlung Teil I der Serie

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